Die meisten Menschen, die pädagogisch oder beratend unterwegs sind, werden im Laufe ihres Berufslebens einmal über die drei Buchstaben NLP stolpern. Diese drei Buchstaben lösen sehr unterschiedliche Assoziationen in den Köpfen aus. Auf dieser Seite kannst Du dir einen Überblick über die verschiedenen Ausbildungen verschaffen und somit sicherer entscheiden, ob eine NLP-Ausbildung das Richtige für dich ist oder nicht.
Es gibt mehrere Stufen einer NLP Ausbildung:
Seiten-Inhaltsverzeichnis:
- Welche Vorteile hat eine Ausbildung für mich?
- Was versteht man unter einer Ausbildung in NLP?
- Welche Nachteile hat eine Ausbildung?
- Für wen lohnt sich eine Ausbildung? Und für wen nicht?
- Wie lange dauert die Ausbildung?
- Was kostet eine NLP Ausbildung?
- Woher weiß ich, ob ein Trainer gut ist?
- Wie kann ich mich auf den Kurs vorbereiten?
- Was passiert nach dem Kurs?
Welche Vorteile hat eine Ausbildung für mich?
Was motiviert einen Therapeuten oder Heilpraktiker, Neuro-Linguistisches Programmieren zu erlernen? Warum verbringt eine Kieferorthopädin ihre Wochenenden damit, Module über Submodalitäten und Hypnose durchzuarbeiten? Was treibt einen vielbeschäftigten Unternehmensberater dazu, an zehn Wochenenden einen „Practitioner zu machen“?
Die Beweggründe, sich für eine NLP-Ausbildung zu interessieren, sind so verschieden wie die Formate, aus denen das NLP besteht.
Manchmal sind es innere oder äußere Konflikte, die alleine nicht mehr gut aufgelöst werden können. Oder der Wunsch, in der Kommunikation mit Eltern, Kunden oder Patienten mehr Spielkarten in der Hand zu halten.
Wie ändert sich dein Umfeld, wenn Du NLP im Alltag einsetzt?
Teilnehmer berichten nach den Seminaren, dass sie viele der Strategien und Methoden intuitiv bereits kannten und hin und wieder sogar angewendet haben. Der bewusstere Einsatz von zum Beispiel Körpersprache oder hypnotischen Sprachmustern führt aber oft zu einer insgesamt bewussteren Kommunikation. Diese persönliche Veränderung strahlt aus und beeinflusst auch das Umfeld der Teilnehmer.
Was sich mit NLP alles in deinem Leben verändern kann
Wenn Du es schaffst, deine Lebensziele „gehirngerechter“ zu formulieren oder lernst, wie Du unerwünschte Glaubenssätze wieder los wirst, wird sich fast über Nacht Veränderung in deinem Leben bemerkbar machen. Mit regelmäßiger Übung können diese Strategien und Techniken zu einem gutbestückten Werkzeugkoffer persönlicher Transformation werden.
Die Vorteile einer NLP-Ausbildung im Überblick
- Du trainierst deine Wahrnehmung und eröffnest dir so neue, oft überraschende Sichtachsen
- Du übst, deine Ziele richtig zu verankern – und gewinnst damit mehr Zufriedenheit und Entspannung
- Du entlarvst einschränkende Glaubenssätze und lernst, diese durch hilfreichere zu ersetzen
- auch Phobien und Ängste können gemildert werden
- die intensive Auseinandersetzung mit deinen Werten erleichtert dir zukünftige Entscheidungen
- neues Wissen über Mechanismen der Kommunikation eröffnet dir neue Spielräume
- Du kannst deine „Zustände“ aktiv und gezielt verändern
- Selbstmotivation wird zum Kinderspiel
Was versteht man unter einer Ausbildung in NLP?
Welche Ausbildungsstufen kennt das Neuro-Linguistische Programmieren? Vielleicht hast Du schon einmal den Begriff Practitioner aufgeschnappt. Oder mal mit jemandem gesprochen, der sich als „Master“ bezeichnete. Hier also die einzelnen Etappen einer Ausbildung im NLP nach den Richtlinien des deutschen Verbandes für NLP (DVNLP), des größten NLP-Verbandes:
- NLP-Practitioner
- NLP-Master
- NLP-Advanced-Master
- NLP-Coach oder NLP-Trainer
- NLP-Lehr-Coach oder NLP-Lehr-Trainer
Wie wird NLP gelehrt?
Die Seminare in jeder dieser Ausbildungseinheiten sind in Module unterteilt. Eine NLP-Ausbildung ist nicht vergleichbar mit traditionellem Schulunterricht oder akademischen Seminaren. Das Erfahren, die Übung und das Experimentieren sind in den meisten Ausbildungen die dominanten didaktischen Methoden. Der so genannte Transfer des Erlernten in deinen Alltag ist wichtiger als die graue Theorie.
Was sind die Inhalte einer NLP Ausbildung?
Die NLP-Practitioner-Ausbildung ist die erste von drei Stufen. Jeder kann sich für ein solches Programm anmelden, Du brauchst keine Vorkenntnisse. Die erfolgreiche und vollständige Teilnahme am Practitioner ist dann die Voraussetzung für eine Anmeldung zur NLP-Master-Ausbildung.
Im NLP-Practitioner-Kurs werden die theoretischen Grundlagen vorgestellt, vor allem aber wird die Anwendung der Standard-Techniken des NLP trainiert. Im Master werden die Techniken aus den Practitioner-Seminaren vertieft; zudem werden fortgeschrittene Formate wie die Logischen Ebenen nach Robert Dilts oder Spiral Dynamics eingeführt und geübt.
NLP für Fortgeschrittene: Coach oder Trainer?
Wer nach diesen beiden Ausbildungsabschnitten immer noch motiviert ist, weiter zu machen, kommt an eine Weggabelung und muss sich entscheiden. Möchtest Du lieber Coach oder Trainer werden? Interessiert dich die Arbeit mit dem Individuum oder mit einer Gruppe? Wie stellst Du dir deine Zukunft vor: im Coaching-Bereich oder als Seminarleiter?
Welche Nachteile hat eine Ausbildung?
Auch für eine Ausbildung im Neuro Linguistischen Programmieren gibt es neben den beschriebenen Vorteilen einige Nachteile, über die Du dir im klaren sein solltest, bevor Du dich entscheidest.
Kritikpunkt Nummer eins: NLP ist keine Wissenschaft
Dem NLPler werden meistens zwei Dinge vorgeworfen: NLP sei nicht wissenschaftlich genug und im Grunde nur ein Instrument der Manipulation. Es stimmt, dass das NLP keine wissenschaftliche Disziplin ist. Die meisten Lehrtrainer würden wahrscheinlich erwidern: Na und? Was wirkt, das wirkt, unabhängig von einer wissenschaftlichen Bestätigung. An diesem Punkt sind die meisten NLP-Anwender sehr pragmatisch: Probiere es aus und wenn es dir nützt, kannst Du dich entscheiden, ob Du es in dein Leben integrieren möchtest.
Kritikpunkt Nummer zwei: NLP ist manipulativ
Der Vorwurf der Manipulation ist vielleicht etwas schwerwiegender. Geübte NLPler werden diese Aussage natürlich sofort als das entlarven, was sie ist: ein Glaubenssatz. Das NLP ist werteneutral – so wie Strom für den Betrieb einer Intensivstation im Krankenhaus oder für den Betrieb eines elektrischen Stuhls in einem amerikanischen Gefängnis gebraucht werden kann. So wie Kampfsport zum Ausagieren von Aggressionen missbraucht werden kann, kann er auch das Leben Unschuldiger retten.
NLP in der Werbung und im Verkauf
Gerade in der Werbung und im Verkauf wird NLP manchmal fragwürdig eingesetzt. Kennst Du die Methoden der Werber und Verkäufer, bist Du automatisch wachsamer und wirst für zukünftige Manipulationsversuche wahrscheinlich nur ein mildes Lächeln übrig haben.
NLP: Geld und Zeit
Ein sehr valides Argument gegen eine NLP-Ausbildung sind die Kosten: Wer den Master in der Tasche hat, ist leicht €4.000 losgeworden. Die sich daran anschließenden Ausbildungsstufen sind noch kostspieliger. Einige Anbieter akzeptieren Bildungsschecks und andere staatliche Subventionen. Das kann die Seminargebühren reduzieren. Wie lange diese staatlichen Förderungen noch fließen, ist natürlich fraglich. Auch die Zeitinvestition will überlegt sein. Die meisten werden entweder einen Teil ihres Urlaubs oder eine Reihe von Wochenenden opfern müssen.
Die Nachteile einer NLP-Ausbildung im Überblick
- NLP-Ausbildungen gehen ins Geld
- der Verlust von Freizeit kann zusätzlichen Stress erzeugen
- ethische Bedenken können den Lernerfolg hemmen
- die Wirkkraft des NLP ist wissenschaftlich immer noch nicht bewiesen
Für wen lohnt sich eine Ausbildung? Und für wen nicht?
Mancher Lehrtrainer wird behaupten, dass NLP für alle Menschen, die mit anderen Menschen in Kontakt kommen, nützlich ist. Historisch gesehen ist NLP vor allem im psychotherapeutischen Umfeld von Hypnose, Gestalttherapie und Familientherapie entstanden.
Heute kommen die Methoden in vielen Lebensbereichen und überall auf der Welt zum Einsatz: Pädagogik, Psychologie, Sport und Business sind die prominenten Beispiele. In den letzten Jahren feiert das Neurolinguistische Programmieren auch im Gesundheitswesen Erfolge. Zum Beispiel bei der Behandlung von Allergien und sogar in der Krebstherapie.
Bei den folgenden Berufsfeldern kann NLP besonders hilfreich sein:
Berufsfeld | Effekte |
---|---|
Beratungstätigkeit | Du lernst, Strukturen besser zu analysieren und Ressourcen zu aktivieren |
Psychotherapie | Du lernst, Rapport bewusster aufzubauen und lösungsorientiert zu arbeiten |
(Leistungs-)Sport | Mentaltraining und so genanntes Modeling sind starke Werkzeuge für Coach und Trainer |
Mit Beratungstätigkeit meinen wir beratende Berufe im weitesten Sinne: Mediziner, Therapeuten, Physiotherapeuten, Heilpraktiker, Zahnärzte, Sozialarbeiter, Business Coachs etc.
Wann ist eine NLP Ausbildung nichts für Dich?
Vielleicht findest Du die Vorteile einer NLP Ausbildung attraktiv, aber ein Teil von dir hadert noch mit der Entscheidung zur Anmeldung. Vielleicht kannst Du dich auch mit den Kritikpunkten (*Link zu „Kritikpunkt Nummer eins: NLP ist keine Wissenschaft“) identifizieren. Wenn Du das Gefühl hast, die Nachteile überwiegen für dich, dann wirst Du wahrscheinlich nicht motiviert genug sein, den Aufwand an Zeit und Geld, den eine NLP Ausbildung kostet, zu rechtfertigen.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die einzelnen Ausbildungsabschnitte nehmen in der Regel bei NLP-Ausbildungen, die nach den Richtlinien des DVNLP organisiert sind, jeweils 16 bis 18 Ausbildungstage in Anspruch. Bei anderen Verbänden wie zum Beispiel der Society of NLP (Richard Bandler) können Practitioner-Ausbildungen bereits nach nur acht Ausbildungstagen abgeschlossen werden. Was das über die Qualitätsansprüche dieser Verbände aussagt, möge jeder selber ableiten.
Warum sind die NLP Ausbildungen so gestückelt?
Viele Anbieter bieten die Ausbildungen in drei oder vier Tage langen Blöcken an. Beliebt sind auch zehn Wochenenden verteilt über den Zeitraum von etwa einem Kalenderjahr. Es gibt aber auch die Möglichkeit, eine Ausbildung an 18 oder 20 Tagen am Stück „hinter sich zu bringen“.
An diesem Punkt sind die Meinungen der Teilnehmer geteilt. Kritische Teilnehmerstimmen weisen darauf hin, wie wenig Zeit zum Üben und Vertiefen der Inhalte bei einer solchen Kompaktausbildung bleibt.
Solltest Du dich für eine längere Ausbildungsform entscheiden, wirst Du auf jeden Fall den Vorteil haben, Zwischenphasen zu haben, in denen sich das doch sehr umfängliche Wissen „setzen kann“.
Wie viel Übung ist denn notwendig, um NLP sicher zu beherrschen?
Diese Frage können wir nicht allgemeingültig beantworten, weil jeder Lerntyp unterschiedliche Lernkurven schreibt. Viele NLPler berichten aber, dass so genannte Peer Groups (selbstorganisierte Lerngruppen, die sich regelmäßig zum praktischen Üben der Formate treffen) einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg liefern.
Auch die Anwendung der einzelnen Methoden und Techniken im beruflichen und privaten Alltag sind sehr förderlich. Menschen, die bereits als Coach oder Berater arbeiten, genießen den zusätzlichen Vorteil, dass sie die neu gelernten Methoden sofort „am lebenden Objekt“ ausprobieren können.
Das Gleiche ist natürlich auch innerhalb der Familie oder im interessierten Freundeskreis möglich.
Was kostet eine NLP Ausbildung?
Zugegeben: Der Markt für NLP Ausbildungen ist unübersichtlich. Wenn Du bereits eine Google-Suche hinter dir hast, weißt Du, wovon wir sprechen. Für eine Practitioner-Ausbildung bzw. eine Master-Ausbildung liegt der Preis etwa zwischen €1.200 und €2.500. Bei einigen Angeboten können Frühbucher-Rabatte attraktive Preisnachlässe bedeuten. Ausbildungen, die auf Mallorca oder in der Toskana abgehalten werden, kosten erwartungsgemäß mehr.
Woher weiß ich, ob der Preis gerechtfertigt ist?
Du solltest bei jedem Angebot zu allererst die Ausbildungstage ins Verhältnis zum Preis setzen. Eine achttägige Practitioner-Ausbildung, die €1.049 kostet, ist relativ viel teurer als eine achtzehntägige, die Du mit Frühbucherrabatt für €1.495 buchen kannst. Wichtig ist auch, im Kleingedruckten nachzuschauen, ob die Zertifizierungsgebühren bereits inklusive sind. Diese können mitunter €150 extra kosten. Danach zählen noch Faktoren wie die Ausbildung des Trainers, die Qualität des Lehrmaterials, das Setting und die Gruppengröße. Auch das solltest Du erfragen: Manche Trainer engagieren ein oder zwei Co-Trainer, was für den Lernprozess sehr positiv sein kann.
Warum kosten die Kurse so unterschiedlich viel Geld?
Das Preisgefälle hat wohl vor allem mit der betriebswirtschaftlichen Kalkulation der einzelnen Ausrichter zu tun. Trainer-Netzwerke können sich die Kosten für Werbung teilen und geben diese Ersparnis oft an dich als Teilnehmer weiter. Auch Raummieten spielen eine Rolle. So kostet eine NLP Ausbildung in einer Metropole in der Regel mehr als ein Kurs in der Vulkaneifel. Last, but not least zählt natürlich auch das Renommee eines Ausbilders. Da die Preise keiner öffentlichen Regulierung unterliegen, lohnt es sich, das Recherche-Netz weit auszuwerfen und alle Preise aktiv zu vergleichen.
Wie finde ich den richtigen Kurs?
Wenn Du bereits über eine Regionalsuche (zum Beispiel „NLP Ausbildung in Berlin“) eine Vorauswahl getroffen hast, kann ein „Schnupperabend“ ein schlauer nächster Schritt sein. Viele NLP-Trainer bieten diese Infoabende in ihrer Stadt an.
Alternativ (oder auch zusätzlich) kannst Du mit vielen Trainern ein kostenloses Erstgespräch vereinbaren. So merkst Du sehr schnell, ob die Chemie stimmt.
Online Bewertungen oder Forenbeiträge (zum Beispiel in einer NLP-Gruppe auf XING) können dir zusätzliches Feedback liefern. In einem solchen Forum kannst Du natürlich auch konkret nachfragen, welche Erfahrungen die Forenmitglieder mit einem bestimmten Trainer oder einem bestimmten Unternehmen gemacht haben. Das Social Web ist also eine gute Quelle für Empfehlungen.
Wie unterscheiden sich die verschiedenen Anbieter?
NLP ist kein geschützter Begriff, sodass praktisch jeder NLP Seminare anbieten kann. Das bedeutet, dass wir ganz genau hinschauen müssen und jedes NLP Angebot kritisch prüfen sollten.
Die NLP-Trainer unterscheiden sich auch in ihrer „Vorbildung“: manche sind erfahrene Therapeuten, andere haben eine Vertriebslaufbahn hinter sich.
Auch die Ausrichtung ist von Anbieter zu Anbieter verschieden: der eine Lehrtrainer sieht NLP als eine humanistische Disziplin, eine andere Lehrtrainerin bettet NLP in einen Business-Kontext ein.
Auf welche Punkte sollte ich bei der Auswahl und der Buchung achten?
Wenn Du einen für dich interessanten Anbieter abgeklopft hast und dein Bauchgefühl dir sagt: „Der oder die isses“, dann solltest Du noch auf folgende Punkte achten:
- Wie groß ist die Gruppe, in der ich unterrichtet werde?
- Welchem Verband gehört der ausgewählte Trainer an?
- Kann ich eventuell einen Frühbucherrabatt in Anspruch nehmen?
- Sind die Zertifizierungsgebühren inklusive oder exklusive?
- Muss ich mich ggfls. um eine Übernachtung selber kümmern?
- Was passiert, wenn ich einen Seminarabschnitt verpasse? Kann ich ihn nachholen? Vielleicht auch bei einem anderen Trainer im Trainerteam?
- Wie sieht es mit Peer-Groups aus?
- Könnte ich bei diesem Anbieter auch die aufbauenden Seminare (Master, Coach etc.) besuchen?
- Kann ich eventuell staatliche Fördermöglichkeiten wie den Bildungsscheck (*Link zu…) beantragen?
Wo kann ich den Kurs buchen?
Die allermeisten NLP Ausbildungen kannst Du direkt beim Anbieter buchen. Manche Trainer wickeln die Buchungen auch über ihren Verbund ab. Diese Infos kannst Du der jeweiligen Website entnehmen.
Woher weiß ich, ob ein Trainer gut ist?
Die Selbstdarstellung eines Trainers im Netz vermittelt dir einen ersten Eindruck davon, wie diese Person „kommuniziert“. Manche NLP-Lehrtrainer stellen sich auf ihren Webseiten oder auf YouTube auch per Video vor. Ein Blick in den Lebenslauf kann nützliche Informationen zur Lehrerfahrung liefern. Zu den nächsten Schritten siehe den Beitrag „Wie finde ich den richtigen Kurs?“.
Was zeichnet einen guten Ausbilder aus?
Du kennst das wahrscheinlich aus deiner Schulzeit: Dein Lieblingslehrer A ist gleichzeitig der „Hasslehrer“ deiner besten Freundin.
Sympathie und Antipathie spielen bei der Lehrer-Schüler-Beziehung einfach eine sehr große Rolle. Daher lohnt es sich, den Trainer oder die Trainerin vor der Anmeldung kennen zu lernen.
Ein Ausbilder, der sich mit Gruppendynamik und Pädagogik auskennt, wird immer besser in der Lage sein, die soziale Dynamik einer Lerngruppe zu „managen“. Am Ende gilt: Ein guter Trainer zeigt dir nicht, was er kann, sondern was Du kannst!
Warum nicht alle NLP Profis auch gute Ausbilder sind
In jeder Disziplin gibt es das Naturtalent: Menschen, die ganz offenbar mit einer Begabung auf diese Welt gekommen sind. Diese Menschen sind geniale Anwender, aber in der Vermittlung ihres Wissens und ihrer Skills oft erstaunlich „unbegabt“.
Das hat einen einfachen Grund: Sie wissen und verstehen nicht, welche Hürden ein Lernender, der nicht so begabt wie sie selber ist, nehmen muss. Ihr Weg zum Erfolg war kurz und intuitiv, den längeren Weg, den wir „Normalsterblichen“ gehen müssen, können sie nicht immer nachvollziehen. Wie immer gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Woher weiß ich, ob mein Trainer sein Handwerk versteht?
Hier kann die amerikanische Redewendung „Show, don’t tell“ dir helfen.
Frei übersetzt: Reden ist Silber, Zeigen ist Gold. Schaue dir zum Beispiel ein Video des Trainers an, höre einen Podcast von ihr oder besuche einen Infoabend und frage dich:
Habe ich das Gefühl, dass diese Person besonders gut kommunizieren kann? Wie baut sie ihre Argumente auf, wie vermittelt sie einen Inhalt? Hast Du Rapport zu dem Trainer aufgebaut?
Wenn alle äußeren, messbaren Bedingungen stimmen, kannst Du dich ruhig von deinem Bauchgefühl leiten lassen.
Wie kann ich mich auf den Kurs vorbereiten?
Wir alle gehen einen eigenen Lernweg. Auch das ist ein Teil dessen, was Du in deiner NLP Ausbildung erfahren wirst. Manche von uns lernen besser, wenn sie es hören (auditive Lerntypen), andere, wenn sie es sehen (visuelle Lerntypen) und wieder andere, wenn sie es fühlen oder „anfassen“ (kinetische oder motorische Lerntypen). Die meisten von uns sind Mischtypen mit einer bestimmten Tendenz.
Zudem operieren wir innerlich alle mit so genannten Meta-Programmen (so etwas wie eine Grundeinstellung oder typische Herangehensweise). Die „richtige“ Vorbereitung auf eine NLP Ausbildung hängt also von dir selber ab. Bist Du ein Mensch, der sich vor einer Fernreise in die Lektüre von Reiseführern vertieft und Reiserouten vom Sofa aus plant? Oder bist Du ein Mensch, der den Rucksack packt und sich dann treiben lässt? Gehe für die Vorbereitung auf einen NLP Kurs den Weg, der sich für dich gut und richtig anfühlt.
Wie Du mit der richtigen Einstellung in einen Kurs gehst
Wir alle tragen Glaubenssätze in uns, die hilfreich oder hinderlich sein können. Glaubenssätze und Werte sind im NLP ein wichtiges Thema, da sie unser Leben so massiv beeinflussen. Wenn ich zum Beispiel glaube, dass NLP vor allem Geldschneiderei ist, werde ich vermutlich kaum Lernerfolge erleben, weil diese ja im Widerspruch zu meinem Glaubenssatz stehen würden.
Sich der eigenen Glaubenssätze zum Thema Lernen und persönliche Weiterentwicklung bewusst zu werden, ist also eine gute Vorbereitung auf eine NLP Ausbildung.
Was macht einen guten Schüler aus?
Warum möchtest Du einen NLP Kurs besuchen? Machst Du es, weil Du akuten Lernbedarf in einem Lebensbereich feststellst? Oder machst Du es, weil dein Chef dich angemeldet hat? Diese beiden Ausgangssituationen werden einen großen Einfluss auf den Lernerfolg haben.
Prüfe deine Motivation! Bist Du offen für Neues und „kindlich“ in deiner Neugierde oder abgebrüht und denkst: „Hamwer alles schon gehabt!“
Neben der „richtigen“ Motivation ist das Engagement während und nach den Seminartagen natürlich wichtig.
Was passiert nach dem Kurs?
Es ist wie im Sport: Vor dem Kurs ist nach dem Kurs. Du hast nun eine Ausbildungsstufe hinter dir und fragst dich, wie es weitergehen soll.
Wofür gibt es Zertifikate und wer stellt diese aus?
Am Ende jeder Ausbildung zum NLP-Practitioner, NLP-Master und NLP-Trainer/Coach gibt es einen Abschlusstest, der aus einem schriftlichen (theoretischen) und einem praktischen Teil besteht. Nach dem erfolgreichen Bestehen dieses Tests wird dir ein Zertifikate des DVNLP ausgestellt – vorausgesetzt, der oder die Trainerin organisiert ihre Ausbildung nach den Richtlinien des DVNLP.
Die Siegel des NLP-In (International Association of NLP Institutes) und der IANLP (International Association for Neuro-Linguistic Programming) können oft auf Antrag ebenfalls erworben werden. Die inhaltlichen Voraussetzungen sind analog zu denen des DVNLP. Welche Zertifizierung die von dir ausgewählte NLP Ausbildung genau erhält, erfragst Du am besten vor der Ausbildung.
Die Bedeutung der Zertifikate liegt vor allem darin, dass sie es dir erlauben, die „nächsthöhere“ Ausbildungsstufe zu absolvieren. Ohne ein Zertifikat über den Practitioner vorzulegen, wirst Du keine Master-Ausbildung anfangen können.
Wo kann man nach der Ausbildung NLP weiter üben?
NLP als rein theoretische „Datenbank“ zu sehen ist eine Sache. Die Methoden des NLP sind aber vor allem Werkzeuge der Transformation. Lass diese Werkzeuge nicht einrosten!
Zum Glück organisieren sich immer mehr Teilnehmer in Peer Groups. In diesen Kleingruppen kannst Du die verschiedenen NLP Formate in verteilten Rollen üben. Frage dein Trainerteam oder deinen Verband nach einer Peer Group in deiner Nähe. Oder gründe einfach selber eine.
Wann fange ich an, die Techniken effektiv einzusetzen?
Die Selbstmanagement-Techniken lassen sich sofort einsetzen. „Wohlgeformte Ziele“ kannst Du noch am Abend nach dem Seminar im stillen Kämmerlein formulieren.
Manche der Techniken und Formate sind komplexer oder am besten in einer Gruppe zu üben. Wenn Du eine Möglichkeit findest, im Anschluss an die Seminare weiter zu üben, wirst Du schnell Effekte in deinem Leben sehen. Manche Inhalte einer NLP Ausbildung haben auch den Aha-Effekt und müssen nicht weiter „geübt“ werden.
Wie kann ich sicherstellen, dass ich das Gelernte auch behalte?
Die Lernpsychologie gibt auf diese Frage immer neue Antworten. Einig ist man sich, dass Wiederholung und Anwendung der Schlüssel zum Erfolg sind. Je häufiger Du eine neue Verhaltensweise praktizierst, desto automatischer wird dieses Verhalten sein.
Autofahren ist anfänglich sehr mechanisch und fast grobmotorisch; nach einiger Zeit stellt sich Routine ein und das Autofahren läuft so unbewusst ab, dass wir in tranceartige Zustände kommen.
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