Welche NLP Techniken gibt es
NLP bietet in den verschiedenen Einsatzbereichen wirksame Methoden. Sie dienen der Verbesserung der Kommunikation und der jeweiligen Lebensbereiche. Dabei sind alle NLP Techniken bei richtiger Anwendung wirksam, man muss sie nur umzusetzen wissen. Um diese Techniken besser zu verstehen, sollte man die drei Bestandteile von NLP besser kennenlernen.
- Neuro: Beschreibt die neurologischen Prozesse im Gehirn eines Menschen. Werden diese Prozesse verändert, so verändert man auch das Verhalten des Menschen.
- Linguistisch: Nimmt dem Sprachbereich ein. Bei NLP ist es besonders wichtig, verschiedene Sprachmuster auszudecken. So kann man diese bewusst einsetzen oder auch verändern.
- Programmieren: Das Programmieren deutet darauf hin, dass ein menschliches Gehirn einem Computer gleichen könnte. Jeder Mensch arbeitet mit bestimmten Programmen und nach seinen Verhaltensmustern. NLP verändert beispielsweise schädliche Programme oder kann positive Programme festigen.
Somit sind die Begrifflichkeiten rund um die neurolinguistische Programmierung nicht klar abgesteckt und können stetig weiterentwickelt werden. Viele Coaches und Therapeuten arbeiten auch an neuen Techniken, um bereits bestehende Methoden zu verbessern. Folgende Methoden können als Grundkenntnisse von NLP verstanden werden:
- Ankern
- Swish
- Reframing
- Pacing und Leading
- Timeline
- Augenzugangsbewegung
Die Augenzugangsbewegung
Den Einstieg finden die meisten Interessenten über die Augenzugangsbewegung. Jeder Mensch übt Augenbewegungen aus und gibt damit Signale an seine Außenwelt weiter. Vielleicht ist es schon einmal aufgefallen, dass die Augen manchmal nach unten rechts gehen, manchmal etwas nach oben und manchmal auch nach rechts und nach links. Hierbei handelt es sich um neurophysiologische subbewusste Reaktionen. Jeder Mensch hat diese Reaktionen und zeigt unbewusst an, worüber er nachdenkt oder welchen Sinneskanal er gerade verwendet. Gehen die Augen beispielsweise nach rechts oben, ist der visuelle Kanal getroffen. Gehen die Augen nach links und rechts, so handelt es sich um den auditorischen Kanal. Gehen die Augen allgemein nur nach unten, handelt es sich um die kinästhetische Wahrnehmung. Die Augenbewegung gibt also an, wie man Erlebnisse abspeichert oder auf welcher Ebene sich der Gegenüber gerade befindet.
Weitere NLP Methoden
Beschäftigt man sich näher mit dem Modell von NLP, so fällt oft der Begriff „Pacing und Leading“. Hier steckt eine bestimmte Handlungsweise dahinter, bei der man sich genau die Reaktionen seines Gegenübers ansieht. Führt man sich auf ähnliche Art und Weise auf, kann man deutlich besser kommunizieren. Es geht um das Angleichen der Körperhaltung, Sprachmuster oder sogar Atmung. Beim Leading löst man diese Gleichheit auf und sorgt dafür, dass sich der Mensch gegenüber anpasst und auf neue Reaktionen einstellt. Schon hat man die Oberhand im Gespräch gewonnen und führt.
Ähnliche Grundtechniken sind das Ankern, Swish oder Reframing. Die meisten Techniken basieren darauf, den Kommunikationspartner auf einer gleichen Ebene zu treffen oder an einem bestimmten Punkt zu berühren. Ebenso bringt man einen Menschen in eine angenehme Lage und verändert diese dann. Schon ist der Mensch bestrebt, wieder eine Wohlfühlsituation zu erreichen und wird die entsprechenden Entscheidungen dafür treffen. Wann die jeweiligen NLP Techniken oder NLP Strategien zum Einsatz kommen, hängt von der jeweiligen Situation ab.
Wie funktionieren NLP Methoden?
NLP Techniken haben viel mit dem Menschlichen Wohlbefinden zu tun. Der Mensch sieht die Welt grundsätzlich nicht so, wie sie wirklich ist. Er braut sich seine eigene Welt mit eigener Meinung und eigenen Überzeugungen. Auch als Außenstehender kann man mit den richtigen NLP Techniken Zugang zu dieser Welt bekommen. Daneben liegt es im Sinne des Menschen, immer die momentan bestmögliche Lösung zu treffen. Durch NLP bekommt man die Möglichkeit, mehr Alternativen zu schaffen und somit den Handlungsspielraum zu vergrößern. Dadurch lassen sich noch bessere Entscheidungen treffen. Außerdem liegt jeder Entscheidung eine positive Absicht zugrunde. Jede Handlung dient einem Zweck und soll meist den eigenen Wunsch verwirklichen oder Wohlbefinden schaffen. Die neurolinguistische Programmierung spielt oft mit dem Wohlbefinden des Menschen. Verlassen Menschen ihre Zone des Wohlbefindens, wollen sie diese so schnell wie möglich wieder herstellen. Entscheidungen werden in diesem Moment deutlich schneller getroffen. So gibt es viele Ebenen, auf denen man die NLP Methoden einsetzen und ausprobieren kann. Wichtigste Ebene ist die Kommunikation, die sich nicht nur auf die Sprache bezieht. Auch Bewegungen und Gestik zählen zur Kommunikation und sollten bewertet werden.
Funktioniert die gewünschte NLP Methode nicht? Dann hilft nur ein anderer Weg. NLP ist kein festgelegter Werkzeugkoffer, den man beliebig einsetzen kann. Es funktionieren nicht immer die gleichen Werkzeuge oder schaffen die gewünschte Reaktion. Ein Grundsatz von NLP ist deshalb auch die Flexibilität.
NLP Technik: Unbewusste Befehle
Viele NLP Techniken erweisen sich als sehr effektiv und wirken unbewusst. Aus diesem Grund lassen sie sich gut in den Alltag in unterschiedliche Situationen einbinden. Die Techniken haben oft mit der Sprache und Worten zu tun und sind daher besonders unauffällig. Ein besonderes Beispiel dafür sind die unbewussten Befehle. Sie werden auch als Suggestionen, Informationen oder Vorschläge beschrieben und können gut in die gewöhnliche Kommunikation mit eingebaut werden. Man könnte diese Technik auch mit der Vermittlung eines geheimen Codes vergleichen. Der Code ist somit für niemanden erkennbar, sodass Du unkompliziert auch das Unbewusste ansprechend kannst.
Geschichtlicher Hintergrund
Entdeckt wurde die Methoden von Bandler und Grinder. Beide haben Beobachtungen bei der Arbeitsweise von Dr. Milton Erickson gemacht. Er erzählte seinen Patienten einfache Geschichten und baute darin Botschaften ein. Der Patient nahm diese Botschaften unbewusst wahr. Erstaunlicherweise wurden die Veränderungen im Körper jedoch genau durch diese Botschaften vorgenommen. Im NLP spricht man hier von unbewussten Befehlen (Embedded commands), die wohl eine der interessantesten Technik bezeichnen. Warum unbewusst? Milton Erickson entdeckte, dass die Botschaften auf normalem Wege nur wenig Resonanz bei den Patienten hervorgebracht hatten. Bei einem unbewussten Hören führten die Botschaften jedoch die gewünschten Veränderungen herbei.
Beispiele für unbewusste Befehle
Es gibt drei Beispiele für die unbewussten Befehle im NLP, die einfach auch im Alltag mit verwendet werden können. Sie bestehen aus folgenden Elementen und sollen im weiteren Verlauf noch genauer betrachtet werden:
- Was wäre wenn
- Negation
- Zitate
1. Befehl: Was wäre wenn…
Das Prinzip ist hier einfach erklärt. Der Betroffene wird in einen Gedankenzustand gebracht und muss sich in eine Lage oder eine Situation reinversetzen. Er kann nicht sofort auf die Frage antworten, sondern wird kurz zum Überlegen gezwungen. Während die Person beginnt, sich den Zustand vorzustellen, hat die Veränderung oder der Vorgang im Inneren schon längst stattgefunden.
Beispiele:
- Was wäre wenn Du dir vorstellst, dass du das wirklich schaffen kannst?
- Was wäre wenn Du dir vorstellst, dass dir dieses Buch wirklich weiterhilft?
2. Negationen
Wenn Du etwas Negatives vorgibst, erwirkst Du in der anderen Person deutlich weniger Resistenz. Dieser Zustand ist zwar seltsam, jedoch schon oft belegt worden. Die Negationen können im Prinzip das Gegenteil bewirken, weil das Unterbewusstsein das Wort „nicht“ nur sehr schwer verarbeiten kann. Das einfachste Beispiel: Denke jetzt NICHT an einen blauen Elefanten! Und schon hat sich das Bild im Kopf manifestiert.
Beispiel:
- Konzentriere Dich nicht auf die Vorteile des Seminars, und was es Dir bringen könnte!“
Und schon sind auch hier wieder nur die Vorteile im Kopf. Diese Methode kann sehr gut funktionieren, wird jedoch von vielen Menschen falsch eingesetzt. Willst Du zum Beispiel, dass jemand etwas wirklich NICHT tut, dann darfst Du eben genau dieses Wort nicht einsetzen. Stattdessen musst Du anders argumentieren. Stelle Dir vor, was er denn stattdessen tun soll? Nicht-Handlungen gibt es nicht, somit ist diese Frage besonders wichtig. Ein guter Effekt kann bei Kindern erzielt werden.
Beispiel:
- Schlecht: „Lauf nicht einfach auf die Straße!“
- Besser: „Bleib schön an meiner Seite stehen und warte an der Ampel!“
3. Zitate
Das Prinzip der Zitate ist besonders einfach anzuwenden und wird von vielen Menschen genutzt. Dabei spricht man einfach ein Zitat von einem Menschen aus. Das Unterbewusstsein oder manchmal auch das Bewusstsein behandeln dieses Zitat jedoch als Deine eigene Aussagen. Du hast es gesagt und die Worte haben deinen Mund verlassen. Dass Du nicht der Urheber bist, wird von den meisten einfach nicht berücksichtigt. Zitate sind deshalb eine besonders gute Methode, wenn man mit den geliehenen Wörtern anderer etwas zum Ausdruck bringen will.
Beispiel:
- Einstein sagte, dass die Imagination wichtiger als das Wissen ist.
Warum funktionieren die unbewussten Befehle so gut?
Die Funktionsweise der unbewussten Befehle basiert auf vielen verschiedenen Faktoren. Die Vorstellungskraft spielt hier eine wichtige Rolle, um überhaupt verstehen zu können, was man in diesem Moment gerade hört. Das Unterbewusstsein übersetzt fast jedes Wort in eine Repräsentation. Nur so kann man das Gehörte auch verstehen und verarbeiten. Das Unterbewusstsein hat diese Vorstellung oft schon erledigt, bevor man den Satz überhaupt verstanden hat. Außerdem verarbeitet es Aussagen direkt und ohne den inhaltlichen Zusammenhang. Daneben registriert das Unterbewusstsein kleinste Signale, wie Betonung oder Körpersprache und stellt die entsprechenden Verknüpfungen her. Nimmt man nun als diese Kombinationen zusammen, hält man eine starke NLP Technik in der Hand. Das Bewusstsein hält sich zu sehr mit den inhaltlichen Dingen auf. Über das Unterbewusstsein bekommst Du eine freie und ruhige Interaktion zustanden.
Unbewusste Befehle richtig einbauen
Während sich das Bewusstsein mehr auf den Inhalt konzentriert, achtet das Unterbewusstsein auch auf andere Komponenten der Kommunikation. Es nimmt sie auf und verarbeitet sie. Mit kleinen und augenscheinlich unbedeutenden Sätzen können also versteckte Botschaften mit in die Kommunikation eingebaut werden.
Beispiel:
- Du arbeitest mit einer Gruppe zusammen und möchtest dieser Gruppe zeigen: „ihr seid gut, ihr schafft das!“
Formulierst Du diesen Satz so gerade aus für das Bewusstsein, bekommst Du von manchen Personen mit Sicherheit keine Zustimmung. Entweder glauben sie die Tatsache nicht oder sie haben grundsätzlich eine andere Meinung. Stattdessen musst Du den Satz einfach anders formulieren:
- Ein sehr einfacher Weg wäre, wenn ihr euch zunächst einen passenden Platz aussucht, um euch noch mehr ausbreiten zu können.
Die Gruppe glaubt durch diese Zusatzinformationen, dass es wirklich einfach sein könnte. Die Hauptbotschaft ist nicht direkt formuliert und wird durch die Zusatzinformation deutlich leichter aufgenommen. Mit derart unbewusst eingebetteten Befehlen kann man elegant und gleichzeitig wirkungsvoll Menschen steuern. Diese BLP Technik ist einfach zu lernen und auch im Alltag sehr gut umzusetzen. Was Du hierfür benötigst, ist etwas Übung und die richtige Idee zur passenden Formulierung.
Die logischen Ebenen der Veränderung
Im NLP gibt es das Konzept der fünf logischen Ebenen der Veränderung. Hier ist nahezu die ganze Veränderungsarbeit der neurolinguistischen Programmierung zugrunde gelegt. Das Konzept wurde von Robert Dilts entwickelt, der sich die Arbeiten von Gregory Bastesons zur Grundlage genommen hatte. Somit entstehen fünf verschiedene Ebenen:
Ebene | Frage | Bedeutung |
---|---|---|
Identität | Wer? | Die Identität ist die Summe aller anderen Ebenen und bestimmt das menschliche Sein. Wer bin ich? |
Glauben / Werte | Warum? | Das Glaubenssystem beinhaltet die eigenen Werte. Es steuert die Fähigkeiten und das Verhalten in der Umwelt. Warum handelte ich genau so und nicht anders? |
Fähigkeiten | Wie? | Die Fähigkeiten sind durch die kognitiven Modelle bestimmt. Sie steuern die Strategien und das Verhalten in der Umwelt. Wie tue ich etwas? |
Verhalten | Was? | Das Verhalten sind die Aktionen und Reaktionen in der Umwelt. Was genau tue ich? |
Umwelt | Wann / Wo? | Die Umwelt wird als gesamter externer Kontext beschrieben. Wir nehmen diesen Kontakt wahr und er wirkt auf uns ein. Wann und wo geschieht etwas? |
Diese Aufschlüsselung kann als Pyramide angesehen werden. Dabei gilt die Umwelt als niedrigste Stufe und die Identität als höchste logische Ebene. Über der Ebene der Identität kann noch eine weitere Ebene der Spiritualität eingeführt werden. Diese ist jedoch zwischen den Personen sehr unterschiedlich und wird auch immer unterschiedlich benannt. So kann sie beispielsweise als Religion oder Glaube bezeichnet werden. NLP ist konfessionell vollkommen ungebunden und wertfrei. Deshalb wird für die Ebene der Spiritualität keine Begrifflichkeit festgelegt. Die Klienten bieten in der Beratungsarbeit oft selbst ein Begriff dafür an, mit dem dann weitergearbeitet wird. Jeder Klient hat also selbst eine Bedeutung, die er mit diesem Begriff verbindet.
Das Modell hilft zu bewerten, welche dieser logischen Ebenen bei einem Problem mit beteiligt sind. Allgemein geht man davon aus, dass sich ein Problem nicht nur auf einer logischen Ebene befindet und darüber gelöst werden kann. Oftmals tritt das Problem nur auf einer Ebene in Erscheinung, die Lösung muss jedoch mindestens eine andere Ebene mit umfassen (meist eine höhere Ebene). Den Glaubenssätzen wird hier eine hohe Bedeutung zugewiesen, bezogen auf die Erreichung von Zielen und auf die Lösung der bestehenden Probleme.
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