NLP Methoden: Was ist Swish?
Swish ist eine der bekanntesten NLP Techniken, die von Richard Bandler entwickelt wurde. Er gehört zu den Begründern der neurolinguistischen Programmierung und bietet somit eine bewährte und verbreitete Methode zum Verändern des Verhaltens. Dabei nimmt man einen unerwünschten Gedanken und erzeugt damit das Auslösen von etwas Erwünschtem.
Punkt 1: Das Unangenehme visualisieren
Zunächst denkt man an etwas Unangenehmes. Das kann eine schlechte Erinnerung sein, ein mentaler Zustand oder auch eine Befürchtung. Hierbei muss das Unangenehme bis ins letzte Detail visualisiert werden. Man sollte jedes einzelne Gefühl spüren und die Befürchtung sehen, hören, riechen oder schmecken. Hier sind alle Sinne gefragt, denn umso intensiver wird letztlich die Vorstellung.
Punkt 2: Das Glücksgefühl
Im zweiten Schritt denkt man an etwas Angenehmes. Auch hier kann es sich um eine schöne Erinnerung handeln oder man visualisiert sich eine schöne Situation. Man sollte persönlich von dieser Situation betroffen sein und wahrlich Glücksgefühle verspüren. Das Angenehme muss ebenso intensiv visualisiert werden, wie das Unangenehme aus Punkt 1.
Punkt 3: Zwei Rahmen
Danach nimmt man sich zwei Rahmen vor Augen. Der eine Rahmen ist etwas kleiner und unauffälliger, der andere etwas größer und auffälliger. Die unangenehmen Erinnerungen und Vorstellungen sollen nun in den großen Rahmen gesteht werden, währen die angenehmen Visualisierungen in den kleinen Rahmen kommen. Danach rückt man den Rahmen mit den unangenehmen Vorstellungen komplett in das Zentrum des eigenen Sichtfelds. Der kleine Rahmen mit dem angenehmen Inhalt muss jedoch noch im geistigen Blickfeld zu finden sein.
Punkt 4: Der Swish
Im vierten Punkt kommt die eigentlich entscheidende Handlung. Man „swisht“ jetzt die beiden Rahmen. Das bedeutet: Man macht nun den kleinen Rahmen deutlich größer und gut im Blickfeld sichtbar. Der große Rahmen dagegen muss kleiner werden und wird meist sogar als verschwommen wahrgenommen. Diese Aufgabe muss schnell geschehen. AM besten stellt man sich einen zwischen Laut oder ein anderes akustisches Geräusch beim „swishen“ vor. Manchmal hilft es, diesen Laut sogar vor sich auszusprechen.
Punkt 5: Wiederholung
Dieser Vorgang muss so oft wiederholt werden, bis man bei den unangenehmen Vorstellungen automatisch die angenehmen Erinnerungen vor dem geistigen Auge hat. Somit erfüllt sich der Körper komplett mit einem angenehmen Gefühl.
Ich visualisiere nicht – was kann ich tun?
Die Swish Methode ist eine NLP Technik, die sehr häufig zum Einsatz kommt. Sie gehört zu den bekanntesten Methoden und wird in der Ausbildung zum NLP Practitioner mit berücksichtigt. Im Vergleich zum Ankern ist sie deutlich schneller und auch einfacher zu erlernen. Wichtige Voraussetzung ist hierfür natürlich das Visualisieren.
Swish kann mit wischen oder wegwischen übersetzt werden. So wischt Du beispielsweise ein Verhalten weg und ersetzt es durch ein anderes oder besseres Verhalten. Wichtig hierbei: Verwende für die Technik der Swish Methoden am besten kleine Verhaltensweisen. Mit kleinen Eigenarten, wie dem Nägelkauen, wirkt die Methode am besten. Letztlich geht es hier um das Training des Gehirns, um augenblicklich von einem Zustand in den nächsten wechseln zu können. Dafür muss man sich diesen Zustand aber auch vorstellen können und vor dem eigenen Auge visualisieren. Ein weit verbreiteter Irrglaube bei vielen Menschen ist, dass sie sich nur schwer etwas vorstellen oder visualisieren können. Dabei beginnt das Visualisieren bereits mit einem einzigen Bild im Kopf. Jede Vorstellung kann somit als Bild bezeichnet werden. Stellst Du dir vor, dass etwas bestimmtes passiert, so hast Du es bereits visualisiert.
Probleme bei der visuellen Swish Methode
Dennoch können bei der visuellen Swish-Methode Probleme auftreten. Dafür kannst Du die Methode auch als kinästhetischen Swish durchführen – also mit Gefühlen. Hier stellt man sich nicht das Bild vor, sondern versetzt sich in den Gefühlszustand. Wie hat man in dieser Situation empfunden und welche Gefühle treten bei der neuen Situation ein? Natürlich kannst Du dir auch einfach vorstellen, dass Du visualisieren kannst. Du wirst vermutlich erstaunt sein, welche Resultate dein Körper hier erzielen kann. Scheiterst Du dennoch, probiere einfach eine andere Methode. Die Swish Methode ist nur eine NLP Technik. Es gibt viele ähnliche Varianten und andere Methoden, die sich für Deine Situation vielleicht besser eignen. NLP ist wie ein Werkzeugkoffer. Wenn ein Werkzeug nicht passt, probierst Du einfach ein anderes aus.
Die Vorstellungskraft nicht einschränken
Die Swish Methode hat sehr viel mit der eigenen Vorstellungskraft zu tun. Auch beim Trance und bei der Meditation spielt diese Kraft eine wichtige Rolle. Dennoch fallen im Alltag oft Sätze wie: „Das kann ich mir nicht vorstellen!“ Aber warum eigentlich nicht? Warum sollte man sich hier einschränken und die Vorstellung nicht einfach versuchen. Die Vorstellungskraft eines Menschen kennt keine realen Grenzen. Um mit dieser Methode ans Ziels zu gelangen, ist die Erkenntnis ein wichtiger Schritt. Große Erfolge und Errungenschaften im Leben eines Menschen beginnen meist mit einem kleinen Gedanken. Danach folgt ein konkreter Plan oder eine Strategie, wenn die Gedanken klarer geworden sind. Die Grenze setzt jedoch der verfrühte Gedanke an das „Wie“. Die eigene Imagination wird immer wieder durch die Wie-Gedanken eingeschränkt. Du setzt Dir also ein Ziel in den Kopf und findest den Gedanken schön. Sofort treten Zweifel ein, weil Du dir nicht erklären kann, wie dieses Ziel zustande kommen soll.
Beim Visualisieren sollte das WIE erst einmal keine Rolle spielen. Hier geht es nicht darum, wie etwas geschafft wird. Am Anfang sollte man sich nur das WAS vorstellen. Die notwendigen Ressourcen, wie Kreativität, Durchhaltevermögen oder andere Partner kommen erst danach. Manche Menschen stoßen hier schon an eine kleine Herausforderung. Sind jedoch Limitierungen im Kopf bereits vorhanden, wie sollen dann Hürden und Grenzen in der realen Welt ausgeräumt werden?
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