NLP Training und Übungen
NLP besteht aus vielen unterschiedlichen Methoden und Strategien. Bei all diesen Techniken sollte man eines nicht vergessen: das NLP Training. Übung bedeutet auch in diesem Rahmen sehr viel und darf zwischen all den Seminaren und Einheiten nicht ausgelassen werden. Nur die Übung verinnerlicht die gelernten Methoden.
Die neurolinguistische Programmierung geht mit dem Training eine besondere Wechselbeziehung ein. So besteht zum Beispiel ein großer Teil der Ausbildung bereits aus verschiedenen NLP Übungen. Zwischen den Trainings und in der Freizeit sollten jedoch auch die Übungen durchgeführt werden. Somit wiederholt man selbst die Inhalte aus den Seminare und vertieft sie. NLP unterstütz auf der anderen Seite auch die Fähigkeit zum Üben an sich selbst. So gibt es verschiedene Methoden und Strategien im NLP, die das Organisieren und das eigene Üben noch viel nachhaltiger gestalten. Das menschliche Gehirn merkt sich ein Programm in Form von Sachverhalten oder Bewegungsabläufen am besten durch die mehrmalige Wiederholung. Dieses Wiederholen und die damit verbundene Wiedergabe bilden Verschaltungen mit den Lehrinhalten aus. Somit lassen sich die Prozesse später deutlich besser wieder ausführen. Eine Übung ist demnach nur eine wiederholte Ausführung des Vorhabens. Zeitgleich ist die Übung die erfolgreichste Methode in der neurolinguistischen Programmierung. Jedes Training lässt sich mit NLP deutlich vielversprechender durchführen als ohne Strategie.
Es gibt viele verschiedene NLP Übungen in den jeweiligen Anwendungsbereichen. Jeder Bereich für sich verlangt eine bestimmte Form des Training. So unterscheidet man beispielsweise in NLP Übungen für Paare oder Gruppen. Hier kommt es vor allem auf die Kommunikation und die Kooperation an. Daneben gibt es NLP Übungen, die nur für Einzelpersonen vorgesehen sind. Ebenso unterscheiden sich die NLP Methoden hinsichtlich ihres Zeitaufwandes. Während einige Übungen nur wenige Minuten benötigen und sich spielend in den Alltag integrieren lassen, brauchen andere NLP Übungen deutlich mehr Zeit.
Faustregel: Wer drei Wochen lang jeden Tag eine bestimmte Tätigkeit wiederholt, hat diese zur Gewohnheit werden lassen.
Das NLP Training dient demnach der Perfektionierung als auch der sinnvollen Wiederholung. Hier sorgt man dafür, selbst nicht „aus der Übung“ zu sein.
1. Ankerübung – Moment of Excellence
Das Ankern hat einen besonders großen Anwendungsbereich. Diese praktische Übung soll helfen, dass Menschen einen schnellen Zugang zu den eigenen Ressourcen bekommen. In sportlichen Wettkämpfen oder in Prüfungssituationen kommt diese Übung besonders oft zum Einsatz. Augenblicke besonders einschneidenden Erlebnissen werden auf allen Sinnesebenen wahrgenommen. Durch die jeweilige Anweisung des Beraters oder Trainer kann das Wiederleben dieser Augenblicke verstärkt werden. Auf dem Höhepunkt wird der Klient geankert und kann die positiven Wahrnehmungen über diesen Anker später hervorrufen. Man kann diese Übung auch leicht mit sich selbst durchführen.
Ablauf:
Zunächst erinnert man sich an eine Situation, in der man sich besonders entspannt, erfolgreich oder gut gefühlt hat. Danach geht man diese Situation mit allen Sinneseindrücken durch. Was sieht man, was hört man, was fühlt man, was sagt man zu sich selbst. Danach wiederholt man diese Vorstellungen, bis man eine hohe Intensität des Wiedererlebens erreicht hat. Jetzt kann durch bloße Berührung am Körper ein Anker gesetzt werden. Mit der Wiederholung bleibt dieser Anker gesetzt und man kann sich problemlos in den besonderen Moment zurückversetzen.
2. Verstärkung der Wahrnehmung
Jeder Mensch nimmt die Welt mit fünf Sinnen wahr. Je mehr man von einem Menschen oder einer Situation wahrnimmt, desto besser kann man einschätzen. Allerdings hat der Mensch an dieser Stelle ein Problem. Er kann nicht alles auf einmal wahrnehmen. Man steht vor der Entscheidung, was man wahrnehmen und was man damit verbinden soll. So entsteht die eigene Wirklichkeit von der Welt.
Ablauf:
Zunächst sollte man ohne Bewertung durch die Welt gehen und das Haus mit allen Sinnen verlassen. Dabei kommt es auf die Kleinigkeiten an. Man bemerkt nicht nur die Pflanze vor dem Haus, sondern auch die Farbe, Form und den Moment. Vielleicht wird die Pflanze im Wind bewegt und die Blätter rascheln. Je mehr Sinne hier mit einbezogen werden, desto besser.
Kommuniziert man mit Menschen, sollte man sich auf etwas konzentrieren, auf das man sonst keine Beachtung gelegt hat. Sie ist die Beinstellung des anderen Menschen oder kann man seine Ohren sehen? Trägt er einen Ring oder verschränkt er die Hände?
Viele Menschen stellen fest, dass sie mehr bewertend durch die Welt gehen und mehr interpretieren, als sie eigentlich wahrnehmen. Es ist nicht einfach, die Bewertung wegzulassen. Allerdings nimmt man mit einer geschärften Wahrnehmung alles viel klarer auf. Situationen und Gefühlsänderungen lassen sich schneller feststellen und einschätzen.
3. NLP und Kongruenz
Die Übereinstimmung spielt in manchen Bereichen der neurolinguistischen Programmierung eine wichtige Rolle. Die Kongruenz ist somit die authentische Kommunikation eines Menschen und bezieht sich auf die Körpersprache, die Betonung und die Worte. Dieses Verhalten muss erkannt und nachgeahmt werden.
Ablauf:
Beim Gespräch mit einer anderen Person achtet man auf ihre Worte und den Tonfall. Schon allein daran kann man erkennen, ob etwas ernst gemeint ist oder nicht. Übertrieben gesagt: Beklagt jemand Schmerzen und lacht dabei, kann man von einer Lüge ausgehen. Bei der Übung zur Kongruenz geht es zunächst darum, die Übereinstimmung bei anderen Menschen zu entdecken und sie dann bei sich selbst zu suchen. Erst später kann man bestimmte Verhaltensmuster, Tonfall oder Körperbewegungen nachahmen, um eine bessere Kommunikation mit dem anderen zu erreichen. Nur wer sich selbst kennt, wird sich später nicht verbiegen. Man lernt in dieser Übung seine eigene Körpersprache kennen und weiß später, wie weit man sich der anderen Person noch natürlich anpassen kann.
NLP Übung: Mit dem Ende beginnen
Jeder Mensch verfolgt gewisse Ziele in seinem Leben. Der passende Plan dazu ist nicht nur sinnvoll, sondern wichtig. Somit verwendest Du weniger Zeit als ohne diesen Plan und kannst einen Schritt nach dem anderen gehen. Hier gibt es eine NLP Übung für mehr Klarheit: Mit dem Ende beginnen. Wert mit dem Ende beginnt, legt sich seine Strategien automatisch für die erreichbaren Ziele fest. Doch wie geht man am besten dabei vor? Schließlich gibt es viele Wege, wenn das Ziel erst einmal bekannt ist. Was kann man hier also tun?
Unabhängig von all den möglichen Strategien: Es gibt keinen effizienten Weg, die Umsetzung des Ziels umgehend zu beginnen. In verschiedenen Bereichen muss erst das Ziel bekannt sein, um sich dann den Weg dahin zu überlegen. Über einige Tricks ist es dennoch möglich, das Ende als Beginn zu sehen.
Beispiel Beerdigung – welcher Mensch bist Du?
Du gehst zu einer Beerdigung eines Menschen, der Dir enorm viel bedeutet. Versuche Dir dieses Bild richtig zu verinnerlichen. Du gehst den Gang entlang und trittst langsam nach vorne. Von hier aus schaust Du auf die Person und siehst Dich in dem Sarg liegen. Während dieser Zeremonie sprechen vier verschiedene Personen. Es beginnt ein sehr enges Familienmitglied. Danach spricht ein Freund, danach ein langjähriger Kollege oder der Chef und zum Schluss eine Person aus der Nachbarschaft oder aus einem sozialen Teil Deines Lebens. Die Frage ist: Was möchten oder sollen diese Menschen sagen? Was möchtest Du, dass die Personen über Dich erzählen? Wie möchtest Du von der Familie oder von den anderen Menschen wahrgenommen werden. Immerhin haben die sprechenden Menschen Dich lange in Deinem Leben begleitet. Welche Rolle hast Du im Leben eingenommen? Welche Eigenschaften werden die Freunde an Dir schätzen?
Danach stellst Du dir einmal die Gegenfrage: Und würden die Personen zum jetzigen Zeitpunkt die gleiche Meinung von dir haben?
Wie möchtest Du den Menschen also in Erinnerung bleiben? Wie möchtest Du sein und mit den Menschen in deiner Umgebung agieren. Dabei nimmst Du genau diese vier verschiedenen Rollen ein. Du bist ein Familienmensch, ein wichtiger Freund, ein Kollege aus dem Arbeitsumfeld und natürlich auch eine Person mit sozialem Umfeld. Nach all diesen Fragen solltest Du genau überlegen, an welchem Punkt Du gerade stehst und wie der Weg sein müsste, um sich zu dieser Person aus dem eben durchgespielten Szenario zu entwickeln.
Mit dem Ziel im Kopf beginnen
Die meisten Menschen vergessen, das Ziel im Kopf fest zu definieren und mit diesem Ziel zu beginnen. Sie legen einfach darauf los und folgen einem Weg voller Zeit- und Energieaufwand, bis sie letztlich zu dem Ziel gelangen wollen. Dabei schafft es nicht jeder zu dem Ziel, das er sich selbst gesetzt hat. Nachher benötigst Du noch mehr Zeit, Aufwand und vielleicht sogar Geld, um gemachte Fehler zu korrigieren. In diesem Zusammenhang gibt es also zwei wichtige Fragen zu beantworten:
1. Wo will ich hin?
2. Wo stehe ich jetzt gerade?
Bei einigen Dingen beginnen die Menschen automatisch mit dem Ziel und haben eine festgelegte Strategie. Das beste Beispiel dafür ist der Bau eines Hauses. Noch bevor der erste Spatenstich gemacht wird, plant man das Haus bis zum kleinsten Detail durch. Großer Vorteil: Man holt sich vorher alle wichtigen Informationen und Fachkräfte zusammen, damit das Haus möglichst nur einmal und ohne Korrekturen gebaut werden kann. Wieso überträgt man diese Vorgehensweise nicht einfach auf den Alltag? Ein Haus ist stabil, steht auf einem festen Fundament und wird lange halten, weil es vorher genau geplant wurde.
Autogenes Training im NLP
Autogenes Trainings beschreibt Methoden für eine innere und autogene Entspannung. Die Technik wurde vom Berliner Psychiater Johannes H. Schultz entwickelt und stammt aus einer Art der Hypnose. Autogen bedeutet in diesem Zusammenhang: „von innen heraus“. Als Hintergrund ist deshalb die Selbstbeeinflussung oder Entspannung zu sehen, die bereits seit dem Altertum bekannt ist. Hier war diese Art der Beeinflussung jedoch immer an eine Weltanschauung oder eine Lehre gekoppelt und hat dadurch einen Teil ihrer Wirkung verloren. Diese Problematik hat sich Schultz in den 20er Jahren etwas genauer angeschaut. Er entwickelte stattdessen eine Selbsthilfemethode, die unabhängig vom kulturellen Umfeld funktionieren konnte. Menschen können sich in den Zustand tiefer Entspannung allein durch die Vorstellungskraft versetzen. Früher wurde das autogene Training außerdem noch zur unterstützenden Behandlung von kranken Menschen eingesetzt. Heute kommt es auch bei gesunden Personen zum Einsatz, die beispielsweise ihre Lebensqualität mithilfe von Entspannung deutlich erhöhen wollen. Auch sportliche Leistungen und das Steigern der Lernfähigkeit können mit dem autogenen Training verbessert werden. Daneben wirkt es sich auf die Leistungsfähigkeit eines Menschen aus, vor allem in Führungspositionen.
Anwendung und Aufbau des Trainings
Das autogene Training findet Anwendungsbereiche bei gesunden Menschen vor allem im Sport. Durch die tiefe Entspannung können deutlich höhere Leistungsziele erreicht werden. Ebenso beliebt ist das Training in der Managerschulung. Hier lässt sich durch die Entspannung das gefürchtete Burnout-Syndrom vorbeugen und wirkt sich gleichzeitig auf den Bereich des Lernens aus. Mit der inneren Ruhe und Entspannung bleiben gelernte Inhalte länger im Gedächtnis und lassen sich bei einer Prüfung schneller abrufen. Auch Kinder nutzen autogenes Training, um in Prüfungssituationen deutlich ruhiger zu reagieren. Die Methode wird deshalb in drei Stufen unterteilt:
1. Grundstufe
Die Grundstufe wurde früher auch als Unterstufe bezeichnet. Die Techniken wenden sich an das vegetative Nervensystem und sind vor allem von Kindern leicht umzusetzen. In dieser Stufe sind verschiedene Übungen verankert. Jede der Übungen basiert darauf, einen ruhigen Zustand im Körper zu erreichen. Der ruhe Körperzustand soll sich dann ebenso auf einen beruhigten psychischen Zustand auswirken. Gesunde Menschen nutzen deshalb vor allem diese Technik, da die Übungen leicht anwendbar gestaltet sind. Es geht um folgende Bereiche:
- Schwere im Körper erleben
- Wärme im Körper erleben
- Regulierung des Herzens
- Regulierung der Atmung
- Wärme im Bauch
- Kühle der Stirn
2. Mittelstufe
Auch die Mittelstufe wird noch von gesunden Menschen angewandt, da sie sich nicht zu sehr mit der Psyche befasst. Hier geht es mehr um die Bildung formelhafter Vorsätze. Diese Vorsätze werden individuell an den Menschen angepasst und richten sich nach seinen Wünschen und Zielen aus. Zum einen kann die Mittelstufe den körperlichen Bereich betreffen, was Krankheiten und Leistungsfähigkeit angeht. Daneben wird Einwirkung auf den psychischen Bereich genommen, um beispielsweise eigene Lebensziele besser zu verwirklichen.
3. Oberstufe
Die Oberstufe kommt nur selten zum Einsatz. Sie orientiert sich an der Tiefenpsychologie und verfolgt hauptsächlich meditative Techniken. Ziel ist es hier, in den Körper hinein zu schauen. Es können eigene Erlebnisse besser verarbeitet werden und die Selbsterfahrung gestärkt werden.
Schreibe einen Kommentar